Donnerstag, 24. Dezember 2009

Politik ist purer Zynismus?


Wo immer al-Qaida* und seine Verbündeten versuchen, einen Brückenkopf zu errichten - ob in Somalia oder im Jemen - muss ihnen mit wachsendem Druck und starker Partnerschaft begegnet werden.
Dies sagte Obama am 3.12.2009 in einer Rede, in der er gleichzeitig ankündigte, die Afghanistan- Invasionstruppen der USA um weitere 30.000 Söldner aufzustocken. Am 17.12.2009 griffen die USA auf Befehl dieses Obama den Jemen mit Marschflugkörper an. Während die Statthalter der Besatzungsmacht in der BRD, die Regierung Merkel, abwehrend von der "Aufbauhilfe" zu "kriegsähnlichen Zuständen" gelangt sind, eröffnet die Obama- Junta ein neues Schlachtfeld in diesem Weltkrieg.

Da war doch etwas? Ja.
Zwischendurch, am 10.12.2009, wurde Obama  mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Die Vergabe des Friedensnobelpreises ist somit endgültig zur politischen Farce verkommen. Dieser Preis ist ein Synonym für Lächerlichkeit.


Thorbjörn Jagland, 2007

Der Chef-Juror Thorbjörn Jagland, für die Vergabe des Nobelpreises zuständig, meinte jedoch:
Keine andere Persönlichkeit habe in den vergangenen 12 Monaten so viel für den Frieden auf der Welt getan wie Obama.
Dies stellt schlichtweg eine Beleidigung gegenüber 6,5 Milliarden Menschen auf dieser Welt dar und darüber hinaus gegenüber alle Opfer von Kriege und Tyrannei seit Anbeginn der Menschheit.
Jagland konnte allerdings keine einzige Tat des Obama vortragen, die diese Aussage untermauern könnte. Wie auch? Es gibt keine diesbezüglichen Taten Obamas. Alles, auf was sich die Preisvergabe stützt, sind leere Versprechungen. Opium für die Blinden und Tauben - Opium für Zombies.
Er habe die politische Stimmung in Richtung mehr Diplomatie und Völkerverständigung gewendet. -Jagland
Nein, Jagland ist kein Gehirnamputierter, obwohl man dies zunächst vermuten möchte. Jagland's Zynismus ist typisch für viele Politiker der westlichen Welt. Ebenso wie seine Kollegen leidet auch er unter akuten Wahrnehmungsstörungen, die durch Tatsachenverdrängungen hervorgerufen werden. Diese Führer der westlichen Welt sind innerhalb des Systems soweit nach oben gelangt, weil sie eben so funktionieren, wie sie funktionieren. Ihre Weltsicht orientiert sich an den von den Finanzdynastien jeweils vorgegebenen Wetterlagen. Figuren wie Jagland oder Obama haben eine primitive Weltsicht verinnerlicht. Diese primitive Weltsicht baut auf einfachstem Schwarz - Weiss- Glauben bzw. einen Gut - Böse- Glauben auf. Aber genau darin besteht auch die Ursache, weshalb diese Figuren von der Masse so verehrt werden. Allerdings kann diese Verehrung auch schnell ins Gegenteil umschlagen, wie folgendes Beispiel verdeutlicht.
Ich möchte heute also ganz deutlich und mit Überzeugung Amerikas Bereitschaft erklären, den Frieden und die Sicherheit in einer Welt ohne Atomwaffen anzustreben.
US-Präsident Barack Obama am 5. April '09 in Prag.

...insbesondere Obamas Vision einer Welt ohne Atomwaffen. - Jagland
Denken wir uns in die 30iger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Hitler war die Führungsfigur Deutschlands und ein, entfernt von heutiger Lesart, weltweit anerkannter Politiker. Seine Parole "Frieden, Freiheit, Brot" brachte ihm nicht nur in Deutschland viele Sympathien*** ein, denn anders ist es nicht zu erklären, daß die deutsche Wehrmacht innerhalb kürzester Zeit fast den gesamten Kontinent besetzen konnte. Es mangelte schlichtweg am Widerstand der Volksmassen und zahlreicher Regierungen. Folgt man der Sichtweise Jaglands, dann hätte Hitler auf Grund seiner Parole "Frieden, Freiheit, Brot" ebenso den Friedensnobelpreis verdient.
Das klingt verrückt? Keineswegs, lieber Leser, denn wir befinden uns in den 30iger Jahren und nicht im Jahr 2009. Hitlers Bedeutung für die Masse ist heute eine andere und Jagland wertet nicht die Taten seiner Helden.

Obama führt die Politik der Bush- Regierung weiter, er verschärft diese sogar. Was ihn von seinem Vorgänger unterscheidet, ist weniger seine Hautfarbe, sondern seine heuchlerische Phrasendrescherei ("face lifting für Amerika" - nannte ihn der Kriegsverbrecher und Friedensnobelpreisträger Kissinger). Doch nur an den Taten werdet/könnt ihr sie erkennen! Bereits als Obama seine Rede an der Berliner Siegessäule hielt, war er zwar noch kein Präsident, aber jeder aufmerksame Zuhörer musste erkennen, das diese Rede eine einzige Hymne auf bevorstehende Kriege unter seiner Führung war. Als Präsident erweiterte Obama die Kriegsführung, weitere Länder wurden in den Krieg einbezogen, das KZ Guantanamo besteht weiterhin, die Schulden der USA steigen mit wachsender Geschwindigkeit (auf Kosten der Geberländer!!!), die soziale Ungerechtigkeit in den USA wächst und und und. Dies alles für den Frieden, meint nicht nur Jagland.
Obama nehme die Verantwortung der USA als Weltmacht für den Frieden war, weil er eine Politik der Freundschaft verfolge. - Jagland
Jagland hat den Orwellsprech vollends drauf, denn er sagt Frieden und meint Krieg. Er redet von Freundschaft und meint Unterwerfung. Tauschen sie, lieber Leser, diese Worte in Jaglands Satz aus und dieser gibt dann tatsächlich die Wirklichkeit wieder.
Die Auszeichnung sei auch vor dem Hintergrund der aktuellen Schwierigkeiten der Welt zu sehen. In diesem Zusammenhang habe „Präsident Obama das norwegische Nobel-Komitee perfekt verstanden", sagte Jagland. Vom ersten Augenblick seiner Präsidentschaft an habe Obama versucht, ein kooperativeres Klima zu schaffen und die „Temperatur in der Welt abzusenken". - Jagland
Welche Ursachen haben die aktuellen Schwierigkeiten der Welt? Stellt die USA etwa nicht das politische, wirtschaftliche, militärische,... Epizentrum dar? Die Schaffung eines kooperativen Klimas nach dem Motto, willst du nicht mein untertäniger 'Freund' sein, schlage ich dir die Schnauze ein?
Diplomatie ist der kultivierte Umgang zwischen zwei (verschiedenen) Parteien auf Basis der Vernunft. Durch Diplomatie sollen Kompromisse erreicht werden, die für alle Parteien ein möglichst großes Gleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen erzielen. Jagland versteht allerdings unter Diplomatie etwas anderes. Für ihn ist das Faustrecht bereits Diplomatie.


Die USA ist seit ihrer Gründung ein Gebilde, welches nicht nur auf Völkermord, Imperialismus** und Ausbeutung gründet, sondern stets ihren einseitigen Nutzen unabhängig von den Belangen anderer Nationen bezogen hat und bisher durchzusetzen verstand. Auch der 44ste Präsident der USA wird diese Politik weiterführen, da er nur eine Marionette ist. Jegliche Hoffnungen auf ihn (seitens der politisch Ohnmächtigen), beruhen auf Propaganda und politischem Aberglaube.
"Ich verdiene diesen Preis noch nicht."
US-Präsident Barack Obama nach seiner Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis am 9. Oktober.

Es müsse möglich sein, den Friedensnobelpreis einem politischen Führer zu verleihen. Diese müssten aber in der Lage sein, über die engen Grenzen der Realpolitik hinaus zu denken. - Jagland
Was nichts anderes bedeutet, als das politische Führer keinen wirklichen Handlungsspielraum besitzen. Doch wer hat die Macht, diese Grenzen zu setzen? Die, die auch das Recht besitzen, soviel Geld zu drucken, wie es ihnen gelüstet oder dieses nach Gutdünken wieder vom Markt zu ziehen?
„Ansonsten wird Politik zum puren Zynismus." - Jagland
Jagland, die Politik, die sie meinen und machen, ist purer Zynismus!

- Den Lesern wünsche ich erholsame und besinnliche Feiertage. -

*al-Qaida:
  • Liste mit Namen internationaler Freiwilliger im Kampf gegen die Kommunisten in Afghanistan und deren Verbündeten (UdSSR)
  • Schreckgespenst der imperialistischen Propaganda, um beliebig Alles und Jeden überfallen, unterdrücken und ausbeuten zu können; dient zur Durchsetzung der Kriegsziele
  • Deckmantel für "false flag"- Aktionen  
  • Cousin von Hui Buh (dies ist allerdings umstritten) 
** bereits in der Gründungsurkunde der USA wird ein Gebiet beansprucht, das sich von einen Ozean zum anderen erstrecken soll - die USA waren damals ein Bündnis aus 13 Ostküstenstaaten, fernab von den Küsten des Pazifik gelegen.

*** Ernst Thälmann (KPD- Chef und erklärter Gegner Hitlers) antwortete sarkastisch einem ausländischen Journalisten, als dieser ihn in der Haftanstalt besuchte, auf die Frage, welchen Wunsch er hätte: "Grüßen sie mir meine Genossen in der SA."

weiterführende Literatur zur Geschichte der USA:
- "Der Moloch" - Karlheinz Deschner
- "Halleluja" - Joachim Fernau

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