Donnerstag, 25. Februar 2010

Brender vs. Schächter

Altes Thema, neu aufgelegt. Doch nach wie vor interessant, da nicht vergessen werden sollte, welche fragwürdigen Machtkämpfe innerhalb der angeblich unabhängigen vierten Säule dieses Landes betrieben werden und wie die grundgesetzlich geschützte Pressefreiheit wirklich funktioniert. Brender und Schächter gewähren uns einen kleinen Einblick in ihre scheinheilige Arbeitswelt.

Die ZDF-Redaktionen sind unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Einflüsterungen», sagte der ZDF-Intendant. Wer etwas anderes behaupte, müsse dies belegen und, wenn er wie Brender in den vergangenen zehn Jahren in der Verantwortung stehe, abstellen.
 
Wer etwas behauptet, sollte es auch belegen können. Für Propagandamanager wie Schächter gilt das nur für diejenigen, die eine "andere" (!) Auffassung verbreiten. Schächter fangen sie doch mit ihren hanebüchenen Behauptungen an, für die es überhaupt keinen ernstzunehmenden Beleg geben kann. Weil Brender in den vergangenen zehn Jahren im Propagandasender ZDF als Verantwortungsträger mitwirkte, soll er, laut Schächter, erst überhaupt keine Tatsachenbehauptungen aufstellen dürfen.

Schächter bezeichnete die Darstellung Brenders, als in der Sache falsch und in der Form maßlos und inakzeptabel.
Schächter: Man kann nicht gegen Diffamierungen zu Felde ziehen, indem man seine eigenen Mitstreiter diffamiert.

Ach, nun handelt es sich plötzlich doch um "Diffamierungen"  bezüglich des in CDU- Ungnade geratenen Noch- Kollegen Brender? Soll das eine Bestätigung der Aussagen Brenders sein? Hat der also doch mit seinen Behauptungen über die christdemokratische Nächstenliebe recht? Irrt bzw. lügt Brender nun doch nicht und das auch noch maßlos und inakzeptabel? Wie lügt bzw. irrt man dann maßvoll und akzeptabel? Wenn's den Vorgesetzten und den eigenen Karrierehelfern rechtens und nützlich ist, Schächter?

Er bedaure sehr, dass sich sein «Geschäftsleitungskollege Brender» wenige Wochen vor seinem Abschied in dieser Weise ins Abseits stelle, indem er seine langjährigen Kolleginnen und Kollegen vor den Kopf stoße.

Vor "den Kopf stoßen" ist kein Beweis für Unrecht haben. Lediglich ein Beweis dafür, dass die betroffenen Köpfe beim Anstoßen wach wurden und in selbstgerechter Denkart den Anstoßer als Sündenbock charakterisieren. Getreu nach dem Motto, nicht derjenige wird verachtet, der den Mist fabriziert, sondern derjenige, der auf diesen Mist hinweist. Wie könnte sonst auch dieses System fortbestehen? Womöglich wäre die eigene Karriere in Gefahr? Weil nicht die eigene fachliche Befähigung, sondern die Funktionalität innerhalb des Systems auf die Pöstchen und Posten verhalf?

Brender: Es gibt Staatskanzleien, die bei den Sendeanstalten ihres Einflussgebiets anrufen und loben oder tadeln - je nach Gefälligkeit der Berichterstattung.
Es fällt eine große Last von mir ab. Das System hat mit mir abgeschlossen [bezüglich seiner öffentlich rechtlichen Zukunft]. Das werde ich respektieren.

Besser eine späte Einsicht, als gar keine. Doch interessant ist dazu die Feststellung des Kommentarschreiber Jansky: 
Dienstag, 23. Februar 2010 13:31:01
Herr Brender hat sicherlich seine Qualitäten - ohne Frage! Aber ich frage mich einfach, wie Herr Brender an seinen Posten kommen konnte, wenn nur Denunzianten, Spione oder inoffizielle Mitarbeiter der Parteien in der Redaktion wichtige Rolle spielen sollten?
Kann man den ZDF-Chefredakteurposten ohne Förderer bekommen?
Auf Brender folgt ein Peter Frey. Ein neoliberaler Imperiumsfreund, von Bertelsmann über sieben Brücken engagiert und bezahlt und zudem Mitglied des Zentralkomitee der Katholiken. Er wird seine Sache besser machen, seiner Aufgabe gegenüber gerechter werden. Doch nicht im Sinne des Gesetzes und schon gar nicht der Millionen Finanziers verpflichtet. Namentlich die GEZ- Tributleister.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen