Samstag, 6. Februar 2010

Inoffizielle Ausgangssperre in der BRD

Neulich war ich auf einer Veranstaltung der Grünen - dort trat ein Komiker auf. Damit meine ich nicht etwa einen der Redner, sondern den Kölner Kabarettisten Fatih Cevikkollu. Mit seinen Witzen über das "Fatihland" räumte er mit Vorurteilen auf. So beschwerte er sich über die sinnlose Verwendung englischer Wörter in unserem Alltag kurzerhand: „Wir haben den Krieg verloren, nicht die Sprache.“ Wenn ein türkischstämmiger Komiker solche Witze macht, ist das eine deutliche Botschaft an unsere Werbetexter und Journalisten.
Die jedoch verbreiten ungerührt ihre eigenen Botschaften. Womit wir beim Stichwort „Schneechaos“ wären. Im Januar tauchte dieses Wort laut Google über 2500 mal in den Nachrichten auf. Der ein oder andere rief sogar dazu auf, sich ausreichend mit Vorräten einzudecken. Nun gut, es schneit halt im Januar. Das nennt man Winter. Offenbar ist es nicht mehr möglich, über solche Selbstverständlichkeiten zu berichten, ohne Panik zu verbreiten.
Ich jedenfalls habe mir für dieses Jahr vorgenommen, deutlich mehr Gelassenheit und Humor an den Tag zu legen. Die braucht man gerade im Umgang mit demokratischen Entscheidungen, die ja manchmal anders ausgehen können, als man dies für richtig hält.
Es grüßt Sie freundlich Ronald Pabst, Macher von "Mehr Demokratie.de"
Haiti- Hilfe*, Straßen** für Afghanistan! Aber Gehwege für Deutschland? Fehlanzeige.
Die Gralshüter der Menschenrechte interessieren sich nicht für die Belange des Souveräns.
Es herrscht sozusagen eine Ausgangssperre vor. Insbesondere trifft diese ältere und bewegungseingeschränkte Menschen. Denn Deutschlands Gehwege sind im wahrsten Sinne des Wortes, zu Stolperfallen für den niederen Pöbel verkommen. Unzumutbare Zustände herrschen seit nunmehr zwei Wochen vor.
Warum? Tagsüber taut es, nachts gefriert es.
Bissige Kältegrade erreichen Niedrigsttemperaturen um 0 Grad (tagsüber) und machen es der Stadtreinigung unmöglich, ihrer Aufgabe nachzukommen. An den zehn Millionen Arbeitslosen und den faulen Hartz4ern liegt es jedenfalls nicht. Diese Erkenntnis gilt als gesichert, zumindest verbreitet die Propagandamaschinerie nichts Gegenteiliges.
Ich bin zwecks Notbehelf dazu übergegangen, die Straßen als Gehweg zu benutzen. Diese sind glättefrei und genervte Autofahrer werden höflichst daran erinnert, daß sie auf dem Gehweg überholen können. Die Möglichkeit auf eine Rutschpartie wird allerdings erfahrungsgemäß von den Fußdenkern nicht genutzt. Recht und Ordnung haben schließlich Vorrang. Alternativen gelten vornherein als untauglich und als nicht durchführbar für das schöngeistige Blöd- Bildungsbürgertum. Warum auch? Soziales Denken wird trotz überteuertem Berechtigungsnachweises (Führerscheinprüfung) nicht gelehrt. Es gilt die erkaufte Vorfahrt. Schließlich besitzt man das höchste Gut innerhalb der freiheitlich- demokratischen Grundordnung. Die Erlaubnis, ein (deutsches) Auto führen zu dürfen. Man hat sich für teures Geld und die alternativlose Frohbotschaft, ohne die Teilnahme am staatlichen Maßregelvollzug gäbe es anarchistische Verhältnisse auf deutschen Straßen, gewöhnt. Die Unfallquoten und die Führerscheinpraxis, selbst in unseren europäischen Bruderländern, bestätigen dies zwar nicht, aber dennoch ist es so. Nicht jeder darf sein Führer sein. Nicht in Deutschland. Wir sind schließlich vorbelastet. Hier muß die Erlaubnis darüber teuer erkauft werden, weil man ohne diese Erlaubnis ansonsten ein verantwortungsloser Verkehrs-Taliban wäre. Das ist recht so! Das nenne ich Freiheit!
Schande, Schande über alles, über alles in der Welt. Wenn es stets zum Schutz der Schande freiheitlich-demokratisch zusammenhält.Von der Wall Street bis zur Neisse, vom Hindukush bis zum Rand der Welt. Schande, Schande über alles, über alles in der Welt. Wir fabrizieren nur noch deutsche Scheiße, wie es uns Amerikaner nur so gefällt...
Ich bin mit meinen Gedanken durchgegangen, sozusagen war ich nicht der Herr über meine Pferde. Autofahrer waren nicht das Thema, sondern die asozialen Zustände in dieser Gutmenschenrepublik.
Wo sind dieser Tage die Gralshüter vom Ordnungsamt? Das amtlich berechtigte und geschützte Sesselfurzertum wird in wenigen Wochen die Arbeit wieder aufnehmen und selbst das kleinste unangemeldete Osterfeuerchen durch Mahnbescheide und erhobenes Ordnungsgeld erlöschen. Doch, was machen diese Sesselfurzer derzeit? Ist es ihnen zu glatt, um in fast jeden Briefkasten ein Mahnbescheid einzustecken? Wer ordnet unsere Gehwege, wenn nicht das Ordnungsamt? Oder haben die einen "deal" mit der Rentenkasse?
Jedenfalls bestünde jetzt die Möglichkeit, dass das Ordnungsamt ungekannte Gewinne aus vernachlässigter Pflichten der Hauseigentümer erzielen könnte. Es fehlt dazu am Wille (oder der spezifischen Dienstanordnung). Trotz leerer Kassen.
Leere Kassen? Das Stichwort. Der Städte- und Gemeindetag hat beschlossen, in Zukunft die durch den Bürger finanzierten Leistungen ausdünnen zu wollen. Was heißt das? Einfach. Sie als Zahler werden in Zukunft höhere Beiträge für weniger Leistung beitragen müssen. Nun regen sie sich nicht auf! Immerhin sind sie es, der durch seine Inkonsequenz glänzend in Erscheinung tritt. Hand auf's Herz, wann haben sie das letzte Mal gegen diese Machenschaften effektvoll protestiert? Damit meine ich ganz bestimmt nicht ihre diesbezügliche eventuelle Pöbelei am Stammtisch. Harmlose Reden schwingen, ist in diesem Land nach wie vor nicht verboten. Sie dürfen sogar zynische Witze selbst auf humanoide und auserwählte Gesäße aka Friedmann reissen. Doch ändert dies etwas an der Situation im Land?  
Hööhöö, schön das wir darüber geredet haben. Laßt uns weiterhin durch Wattewürfe unsere "Streitkultur" selbstbestätigen!  Nieder den erhobenen Geist! 
Herrscht nicht allerorts diese Streitkultur innerhalb eines von der Propagandaindustrie vorbereiteten Rahmens vor? Da sagt selbst und stellvertretend ein intelligenter Professor, er könne angesichts der Ungerechtigkeit "es nicht verstehen".
 
Straßenlage in Hamburg, von Glätte befreit, der vermeintliche Grund für all die Ausfälle (im Bild eine Hauptstraße)
  
Seit Tagen glättebefreite Nebenstraße in HH 

Professorchen, wenn das stimmen würde, weshalb dann deine Rede? Bist du nicht Herr über deine Worte? Beteiligst du dich etwa an diese Art einer vermeintlichen Streitkultur? Warum sagst du nicht, "ich dulde es nicht" oder "es widert mich an"? Hast du jemals den Mut dazu besessen, NEIN zu sagen? Deine Softball- Rhetorik klingt jedenfalls nicht nach übermäßiger Intelligenz, die du durch zeitlupenhafter Vortragsweise und deiner intellektuellen Füllwörter ("eh,eh,eh")  vorzugeben vermeinst.
Sie klingt nach verachtenswerter Sklavenrhetorik, nach einem Opportunismus, der sich mit dem eigenen und feigen Versagertum abgefunden hat.
Der Städte- und Gemeindetag hat in Aussicht gestellt, zwecks verdünnender Leistungen auch den Nahverkehr einzuschränken. Nun muss man kein allzu böööser Geist sein, um folgende Sachverhalte auszudünnen. Einschränkungen beim Nahverkehr!
 
Trotz "freier" Strassenlage zeigen tagelang die HVV- Tafeln an, es wäre Winter. 15 Zentimeter Schnee, allerdings winterbefreite Straßen und tagsüber klirrende Kälte von bis zu +2 Grad bringen die Höchsttechnologie zum schmelzen.

Die Straßen sind winterbefreit und dennoch fahren die Busse nicht ordnungsgemäß. Ein Busfahrer meinte, er hätte eine Verspätung von 60 Minuten eingefahren. Ich mag ihm diese törichte Behauptung nicht abstreiten, aber man muss kein Mathegenie sein, um begreifen zu können, dass, vorausgestzt, alle Busse haben 60 Minuten Verspätung, doch die verspäteten Busse in einen gewissen Zeit- Abstand fahren müssten. Die Busfahrerlogik, die es mir erklärt, weshalb Busse, die normalerweise im 10 Minuten Takt fahren, einmal stündlich fahren. Hat man wissentlich Busse ausfallen lassen, um die Verdünnung zu erproben? Nutzen sie die Wetterverhältnisse als Testvariante zur Ausdünnung? Seit Tagen impfen sie im Verbraucher die Nachricht ein, auf "Grund der Witterungsverhältnisse kommt es auf allen Linien zu Verspätungen". Dabei hat man nicht nur die Buslinie 39 gänzlich gestrichen, wodurch sie auch gar nicht erst verspätet wurde. Nur verdünnt, testweise,...
 
  
Hamburg, Hauptverkehrsgehweg oder nur "shopping street"  im Herzen Hamburgs? 
Fuhlsbüttlerstraße; begehbar unter Lebensgefahr!!! 
 *zwar berechtigt
** für das Militär

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